PROJEKTE FÜR UND IM QUARTIER

Die fünfte Themenveranstaltung von "Ideen für Marten" befasste sich mit "Projekten für und im Quartier" - Zu Gast waren Vertreterinnen der Projekte "Tausche Bildung für Wohnen" und "Wohnen für Hilfe", die mit spannenden Vorträgen über ihre Projekte und Angebote referierten und bei den Besucher*Innen sicherlich bleibenden Eindruck hinterließen.

 

Die Veranstaltung Begann mit einem Vortrag von Marie Angerer von "Tausche Bildung für Wohnen". Das Sozialunternehmen widmet sich zwei akuten gesellschaftlichen Problembereichen: Der herrschenden Bildungs- und Chancenungerechtigkeit von Kindern aus armen und migrantischen Familien und den vielfältigen gesellschaftlichen Herausforderungen durch städtische Strukturwandelprozesse. "Tausche Bildung für Wohnen" operiert in Duisburg-Marxloh und Gelsenkirchen-Ueckendorf, zwei Quartieren, die gleichermaßen mit den Folgen städtischer Schrumpfungsprozesse und Arbeitslosigkeit zu kämpfen haben. Beide Quartiere weisen hohen Immobilienleerstand sowie eine hohe Arbeitslosenquote und eine hohen Anteil an Transferleistungsempfängern sowie Migranten und Ausländern auf. Der Zugang zu Bildung, individueller Förderung, medizinischer Versorgung und sozialer Teilhabe ist dagegen in beiden Quartieren gering. 

 

Diesen Herausforderungen möchte der gemeinnützige Verein mit einem mehrfach gewinnbringenden Tauschprinzip begegnen: Junge Menschen engagieren sich als Bildungspaten für Kinder in den Quartieren Marxloh und Ueckendorf, fördern als Solche die schulische und persönliche Entwicklung der Kinder des Quartiers und erhalten im Tausch hierzu mietfreies Wohnen. Durch eine intensive Qualifizierung erhalten die Bildungspaten wertvolle Kompetenzen für ihre Arbeit, sodass sichergestellt ist, dass die Kinder sich durch die ganzheitliche Lernförderung und die attraktiven Ferien- und Freizeitangebote bestmöglich entfalten können.

(Quelle: Tausche Bildung für Wohnen)

 

Auf den Vortrag von Frau Angerer folgte ein Vortrag von Heike Bermond und Sandra Wiegeler von der Initiative "Wohnen für Hilfe". "Wohnen für Hilfe" startete 2005 als Projekt in Köln und vermittelt mittlerweile in zahlreichen deutschen Städten Wohnraum für Mieter, die ihren Vermietern statt harter Eurowährung mit unterstützenden Leistungen, etwa im Haushalt, bei der Gartenarbeit oder dem wöchentlichen Einkauf zur Hand gehen. Hierbei gilt meistens folgende Faustregel: Pro bezogenem m² Wohnraum, leistet der Mieter 1 Stunde Hilfe im Monat. Lediglich die laufenden Nebenkosten für Wasser und Strom oder Gas sind zu bezahlen. Die Zielgruppen des Angebots unterscheiden sich von Stadt zu Stadt, im Kern lässt sich allerdings festhalten, dass als Vermieter primär Senior*Innen und als Mieter Studierende das Angebot von "Wohnen für Hilfe" in Anspruch nehmen können. Neben den tätlichen Aufgaben in Haushalt oder Garten geht es auch darum, Gesellschaft zu leisten, spazieren zu gehen und darum, gemeinsame Zeit miteinander zu verbringen und darum, im Idealfall eine langfristige Wohnpartnerschaft zu etablieren. Um dies zu gewährleisten, sind ausführliche Vorgespräche zum Kennenlernen und Finden einer gemeinsamen Passung äußerst wichtig. Ist diese Passung gefunden, kann "Wohnen für Hilfe" eine Win-Win-Situation für beide Parteien sein und vielen Menschen zu mehr Glück und Lebensfreude verhelfen.

(Quelle: Bildung für Wohnen)

 

Wir bedanken uns bei den Referenten für die spannenden Einblicke in Ihre Arbeit!

 

Weiterführende Informationen zu beiden Initiativen finden Sie über folgende Links:

 

Tausche Bildung für Wohnen - www.tauschebildung.org 

Wohnen für Hilfe - https://www.hf.uni-koeln.de/33114

 

 

Die Präsentation der Initiative "Wohnen für Hilfe" können Sie hier herunterladen: 

 

Download
Präsentation Wohnen für Hilfe
Präsentation - WfH_KuDeQua_Homepage.pdf
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KuDe...was?

KuDeQua steht für „kultur- und demographiesensible Entwicklung
bürgerschaftlich getragener Finanzierungs- und Organisationsmodelle für
gesellschaftliche Dienstleistungen im Quartier“.

 

Ziel des Projektes ist es, Versorgungslücken in Bezug auf gesellschaftlich notwendige Dienstleistungen in den Quartieren zu identifizieren und gemeinsam mit den Menschen  vor Ort neue Dienstleistungsangebote zu entwickeln, um diese Lücken zu schließen. Hierbei starten wir in Marten und Eving und möchten am Ende der Projektlaufzeit einen Wegweiser entwickeln, der es auch anderen Kommunen und Quartieren ermöglicht, selbstständig Versorgungslücken zu identifizieren und diese zu schließen.

 

KuDeQua ist gemeinsames Anpacken für ein besseres Leben im Quartier!

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Felix Brückner

Teilprojektleitung "KuDeQua"

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